Im Vergleich: Mini-Luftpumpe vs. Kartuschenpumpe vs. Lufttank vs. Akku-Kompressor

Vergleich Luftpumpe-Kartuschenpumpe-Lufttank-Akku-Kompressor
Wie es halt immer so ist. Man ist mit seinem Zweirad (Fahrrad/E-Bike/Pedelec) auf einer gemütlichen oder sportlichen Radtour unterwegs und bäm ist der Reifen platt 🙁 Natürlich passiert das nicht direkt neben einem Fahrradladen oder einer Tankstelle, sondern in der Regel weit ab, irgendwo im Nirgendwo.

Jetzt hat man zwar in der Regel einen Ersatzschlauch oder passendes Flickzeug dabei und kann so den Reifen relativ schnell wieder reparieren. Aber was halt bleibt, ist ein luftleerer Reifen.

Im folgenden Beitrag möchte ich dir vier Möglichkeiten vorstellen, wie du unterwegs – abseits einer Tankstelle – wieder Luft in deinen Reifen bekommst 🙂

Du hast keine Lust auf lesen? Dann schau Dir doch einfach das folgende Video zu diesem Thema an 🙂

Mit einem Klick zur gewünschten Möglichkeit:

Möglichkeit Nummer 1: Die klassische Mini-Luftpumpe

Mini-Luftpumpe
Die Mini-Luftpumpe ist der Klassiker, wenn es um das Aufpumpen von Reifen am Fahrrad und Pedelec geht. Neben dem günstigen Preis punktet die Mini-Luftpumpe auch mit einer sehr kompakten Bauform und der selbsterklärenden Bedienung. Zwei Dinge sollte man bei den Mini-Luftpumpen aber beachten.

Zum einen, dass man den passenden Kopf für sein Ventil an der Mini-Pumpe hat. Zudem gibt es High-Pressur-Pumpen, die sich zwar einfach pumpen lassen, die aber mit einem Hub nicht so viel Volumen in den Reifen füllen. Diese Mini-Luftpumpen sind dann eher für schmale Radreifen geeignet.

Die andere Fraktion sind die High-Volumen-Pumpen, bei denen mit einem Hub deutlich mehr Luft in den Reifen kommt. Letztere sind aber meistens ab einem bestimmten Luftdruck im Reifen sehr schwergängig. Diese Mini-Luftpumpen sind besonders für MTB-Reifen oder andere großvolumige Reifen geeignet.

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Wie auch immer, spätestens beim Aufpumpen eines Reifens erkennt man den Nachteil von jeder Mini-Luftpumpe. Je nachdem wie groß oder breit der Reifen ist, kommt nicht wirklich Spaß beim Aufpumpen des Reifens auf. Gerade Reifen von Mountainbikes haben zum Teil ein enormes Volumen, und das möchte erst mal aufgepumpt werden. Und je nach Wetterlage ist das ein schweißtreibendes Unterfangen.

Kleines Beispiel:
Je nach Mini-Luftpumpe benötigt man für einen Mountainbike-Reifen im Format 27,5 X 2,25 Zoll rund 4 Minuten, um den Reifen auf ca. 2,5 Bar aufzupumpen. Hat man einen 29er mit einer Breite von 2,6 Zoll auf seinem Bike montiert, dann artet das Aufpumpen schon in heftige Arbeit aus. Und es gibt ja auch noch deutlich breitere Reifen. In so einem Fall sollte man überlegen, ob man sich nicht – neben der Mini-Luftpumpe – noch eines der folgenden Tools (Kartuschenpumpe oder Akku-Kompressor) zur Unterstützung mit in den Rucksack packt.

Wer unbedingt nur eine klassische Luftpumpe mit auf seine Radtour nehmen möchte, sollte eventuell noch einen Blick auf die Mini-Standpumpen* werfen. Diese sind zwar etwas größer und schwerer als die normalen Mini-Luftpumpen, aber dafür lässt sich der Reifen etwas einfacher aufpumpen. Und im Vergleich zur normalen Standpumpe ist sie natürlich immer noch deutlich kleiner und leichter.

Daten zur einfachen Mini-Luftpumpe:
Gewicht: ca. 91 Gramm
Größe: ca. 22 cm x 3,2 cm

Kleiner Tipp: Wenn Du mit knapp 180 Gramm kein Problem hast, dann schau dir mal die Lezyne Minipumpe CNC Alloy Drive* an. Das Teil kostet zwar ca. 30,- Euro, ist aber aktuell eine der besten Mini-Luftpumpen, die man auf seine Radtour mitnehmen kann.

Möglichkeit Nummer 2: Die Kartuschenpumpe

SKS Kartuschenpumpe
Sehr kompakt und relativ einfach in der Bedienung ist die Kartuschenpumpe. Neue Co2-Patrone einsetzen, dann auf das Ventil setzen und per Schalter die Luft in den Reifen schicken. Das funktioniert ausgezeichnet und in wenigen Sekunden. Allerdings hat die Kartuschenpumpe auch Nachteile.

Ein Nachteil ist, dass man mit einer Co2-Patrone in der Regel nicht den gewünschten Luftdruck im Reifen hat. Je nach Reifengröße benötigt man in der Regel mindestens 2 Co2-Patronen, um einen guten Luftdruck in dem Reifen zu haben.

Da beim Befüllen des Reifens die Kartuschenpumpe sehr kalt wird, kann man eine Kälteverbrennung an der Hand bzw. den Fingern bekommen. Deshalb sollte man beim Aufpumpen des Reifens entweder Handschuhe anziehen oder halt eine geschlossene Kartuschenpumpe, wie sie zum Beispiel von SKS angeboten wird, nutzen.

Kleines Beispiel:
Um einen Mountainbike-Reifen im Format 27,5 X 2,25 Zoll auf ca. 2,5 Bar aufzupumpen, benötigt man mindestens zwei Co2-Kartuschen. Möchte man mehr Luftdruck im Reifen haben oder ist der Reifen noch größer und breiter als in meinem Beispiel, dann benötigt man weitere Co2-Kartuschen. Eine Co2-Kartusche reicht für ca. 1,5 Bar bei einem 27,5 X 2,25 Zoll Reifen.

Neben dem Müll, der durch jede Kartusche entsteht, kostet jede Co2-Patrone auch extra Geld, und zwar – abhängig vom Hersteller – ab 1,50 Euro. In Kombination mit einer Mini-Luftpumpe kann man natürlich die Folgekosten für Co2-Patronen etwas reduzieren.

Daten zur Kartuschenpumpe von SKS:
Gewicht: ca. 235 Gramm (inklusive 2 Kartuschen)
Größe: ca. 13,5 cm x 3 cm

Möglichkeit Nummer 3: Der Lufttank

SKS Lufttank
Ökologisch betrachtet ist der Lufttank eine der besten Lösungen, um unterwegs etwas Luftdruck mitzunehmen. Warum nur etwas? Da kommen wir auch schon zum ersten kleinen Nachteil dieser Lösung. Es geht halt nur eine gewisse Menge an Luft in die tragbaren Lufttanks. Maximal 16 Bar Luftdruck können in die Trinkflaschen großen Behälter abgefüllt werden. Auch wenn die Lufttanks im Vergleich zur Co2-Kartusche riesig wirken, ist das Füllergebnis später am Reifen fast identisch. Das Befüllen des Reifens geht mit dem Lufttank sehr einfach und innerhalb weniger Sekunden.

Kleines Beispiel:
Die Füllmenge eines SKS-Lufttanks sorgt bei einen Mountainbike-Reifen im Format 27,5 X 2,25 Zoll für ca. 1,4 Bar im Reifen. Das reicht natürlich, um langsam bis zur nächsten Tankstelle zu kommen. Aber für Aktion mit dem E-MTB ist das natürlich viel zu wenig. Hat man einen Reifen mit einem größeren Volumen, ist der Luftdruck im Reifen entsprechend geringer.

Zweiter Nachteil ist die Größe des Lufttanks. Der Lufttank hat in etwa die Größe einer Trinkflasche und wiegt ca. 445 Gramm. Das ist im Vergleich zur Kartuschenpumpe natürlich ein deutlicher Unterschied bzw. Nachteil, zumal ein Lufttank, gerade bei MTB-Reifen, für einen nur relativ geringen Luftdruck im Reifen sorgt. Damit ist der Lufttank für unterwegs eigentlich nur als zusätzliche Unterstützung geeignet und man muss auf jeden Fall noch mindestens eine Mini-Luftpumpe auf seine Radtour mittnehmen.

Es gibt verschiedene Hersteller von Lufttanks. In der Regel unterscheiden sich die Lufttanks nur wenig. Das Produkt von Schwalbe ist im Besonderen für französische Ventile in Verbindung mit der Tubeless-Montage ausgezeichnet geeignet. Der Lufttank von SKS ist dagegen eher für die Tubeless-Montage in Verbindung mit einem Autoventil geeignet.

Wer eine ultimative Lösung für zu Hause für die Tubeless-Montage sucht, kann sich auch mal die Standpumpe Joeblow Booster von der Firma Topeak inklusive integriertem Lufttank anschauen. Damit lassen sich Zweiradreifen aller Art mit und ohne Schlauch rasch und zuverlässig aufpumpen.

Daten zum Lufttank von SKS:
Gewicht: ca. 445 Gramm
Größe: ca. 26,2 cm
Druckanzeige: Manometer bis 16 Bar
Fülldruck: maximal 16 Bar (230 PSI)
Volumen: ca. 600 ml

Möglichkeit Nummer 4: Der Akku-Kompressor

Oasser Akku-Kopressor
Die elektrisch betriebene Luftpumpe, auch Akku-Kompressor genannt, ist eine sehr entspannte Lösung, um einen Reifen mit Luft zu befüllen. Und das geht nicht nur erstaunlich leicht und schnell, sondern auch zu einem überschaubaren Preis. Für gerade mal ca. 40,- Euro und einem Gewicht von knapp 450 Gramm erhält man eine sehr großartige Möglichkeit, auch Reifen mit einem größeren Volumen ohne größere Anstrengung aufzupumpen. Und das halt, dank des eingebauten Akkus, auch mobilerweise irgendwo im Nirgendwo 🙂

Aber natürlich ist auch beim Akku-Kompressor die eine oder andere Sache zu berücksichtigen. Mit knapp 450 Gramm ist diese Lösung im Vergleich zur Kartuschenpumpe nicht die leichteste mobile Lösung. Und je nach Volumen des Reifens muss man ein paar Minuten lang die Geräuschkulisse ertragen können, die der Akku-Kompressor während seiner Arbeit erzeugt. Tja, auch ein kleiner Akku-Kompressor macht halt Geräusche 🙂 Ich finde allerdings, dass die Lautstärke noch gut zu ertragen ist.

Aber wenn man damit leben kann, dann ist der Akku-Kompressor für zu Hause und natürlich auch unterwegs ein sehr nützliches Hilfsmittel, um einen Reifen wieder mit Luft zu befüllen. Mit einer kompletten Akku-Ladung schafft der Akku-Kompressor 5 komplette Aufladungen auf 2,5 Bar bei einer Reifendimension 27,5 X 2,25 Zoll. Der Akku ist nach knapp einer Stunde wieder komplett aufgeladen und der Akku-Kompressor kann dann direkt wieder genutzt werden.

Kleines Beispiel:
Um einen Mountainbike-Reifen im Format 27,5 X 2,25 Zoll auf 2,5 Bar aufzupumpen, benötigt der Akku-Kompressor ca. 2 Minuten.

Daten zum Akku-Kompressor von Oasser:
Gewicht: ca. 472 Gramm (inklusive Schlauchverlängerung)
Größe: ca. 54 cm x 10 cm

Mein Fazit

Wie du siehst, auch für unterwegs gibt es mehr als eine Möglichkeit, wieder Luft in den platten Reifen vom Fahrrad, E-Bike oder Pedelec zu bekommen. Und wie es halt immer so ist, es gibt nicht die eine Lösung, die immer und für alle Fälle die ideale ist.

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Die Mini-Luftpumpe hat aber trotz aller technischen Möglichkeiten immer noch eine klare Daseinsberechtigung. Denn sie funktioniert ohne Strom, ist klein und leicht und produziert keine Folgekosten. Damit sollte sie eigentlich immer mitgenommen werden, wenn man auf eine größere Radtour geht. Und wenn Du nur eine Mini-Luftpumpe mitnehmen möchtest und einen breiten 29er MTB-Reifen fährst, dann schau dir unbedingt mal die Lezyne Minipumpe CNC Alloy Drive* an. Sie wiegt zwar knapp 180 Gramm, ist aber aktuell eine der besten Mini-Luftpumpen, die man für großvolumige Radreifen kaufen kann.

Wenn dir Folgekosten nicht so wichtig sind und du eher Wert auf eine sehr handliche Lösung legst, dann bist du sicherlich mit der Kartuschenpumpe optimal bedient. Das Aufpumpen geht rasant und du kannst diese Lösung zur Not sogar in der Hosentasche transportieren.

Und wenn das Gewicht und die Größe der mobilen Lösung zweitrangig ist und der maximale Komfort dein wichtigstes Kriterium ist, dann solltest du dir unbedingt mal einen Akku-Kompressor genauer anschauen. Diese Lösung ist besonders interessant, wenn man Reifen mit einem größeren Volumen hat. Aber auch wenn man Radtouren mit mehreren Teilnehmern macht, ist so eine elektrische Luftpumpe ein praktischer und sinnvoller Reisebegleiter.

Ich selbst kombiniere auf Radtouren mit meinem Cube E-Bike die Mini-Luftpumpe mit dem Akku-Kompressor. Beides kann ich in meinem Rucksack oder Anhänger gut mitnehmen und es bietet mir maximale Sicherheit und Komfort.

Update 17.01.2022
Ich nutze inzwischen die Bosch EasyPump statt der Oasser Akku-Luftpumpe. In dem verlinkten Beitrag sage ich dir auch, warum das so ist.

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* E-Bike Darmstadt ist Teilnehmer des Partnerprogramms von Amazon EU. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen. Für Dich als Käufer entstehen natürlich keine zusätzlichen Kosten, wenn Du das Produkt über einen Link von dieser Seite kaufst. Vielen Dank für Deine Unterstützung 🙂

Letzte Aktualisierung am 18.11.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

6 Antworten auf „Im Vergleich: Mini-Luftpumpe vs. Kartuschenpumpe vs. Lufttank vs. Akku-Kompressor“

  1. Eigentlich kommentiere ich Blog-Beiträge nicht, aber in diesem Fall muss ich mal meinen Senf abgeben. Da baut einer eine gute und informative Seite und versucht mit ein paar Links ein paar Euros zu verdienen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man mit so einer Seite und bei dieser Größe eher ein kleines Taschengeld nebenbei verdient, womit man die Kosten so einer Seite abdecken kann. Also wir reden hier nicht von fetten Umsätzen. Und dann kommt jemand auf die Idee, nur weil eine Information nicht im Impressum steht, dem Betreiber, wahrscheinlich ohne Beweise zu haben, direkt Steuerhinterziehung zu unterstellen. Geht es noch!? Hast du Langeweile? Ein netter Hinweis wegen dem Impressum reicht aus, da muss man nicht anfangen zu fantasieren! Musste mal raus 🙂

    1. Danke Tim für Deinen ausführlichen Kommentar 🙂 Alles gut, die Steuernummer ist jetzt auch eingetragen, war halt bei einer Änderung vergessen worden. VG Lars

  2. Entweder ist das Impressum der Seite unvollständig oder Sie begehen Steuerhinterziehung?

    Es sind hier sehr viele Affiliate-Links zu Amazon.

    Selbiges gilt auch noch für weitere Seiten.

    1. Vielen Dank für deinen Hinweis. In der Tat wurde bei der letzten Anpassung der Datenschutz- und Impressums-Angaben diese von die bemängelte Information vergessen zu übernehmen. Allerdings kann ich diese Info „Selbiges gilt auch noch für weitere Seiten.“ nicht ganz nachvollziehen. Welche Seiten meinst du? VG Lars

  3. Toller Beitrag und ein interessanter Vergleich. Mal eine Frage wegen dem Akku-Kompressor. Wie gut ist der Akku-Kompressor für Tubeless-Reifen geeignet? Funktioniert das damit?

    1. Danke Marc für Deinen Kommentar 🙂 Also für die Initiale Befüllung des Reifens damit der Reifen in die Felge springt, brauchst Du ja unbedingt viel Luft in kurzer Zeit im Reifen. Außer Du hast die perfekte Kombination aus Tubeless-Felge & Tubeless-Reifen und Ventil, da ist dann nach der Montage schon alles so dicht, das es auch mit dem Akku-Kompressor funktionieren kann. Aber in der Regel passt es eher nicht ganz perfekt und dafür ist dann der Akku-Kompressor meist etwas zu langsam. Wenn der Reifen mal in die Felge gesprungen ist, kannst Du unterwegs natürlich den Akku-Kompressor auch für den Tubeless-Reifen verwenden. VG Lars

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